Mittwoch, 27. Februar 2019

Papaya / Carica Papaya


Botanischer Name: Carica Papaya
Familie: Caricaceae

Die Papaya gehört zur Familie Cariocaceae oder Melonenbaumgewächse. Viele beschreiben die Papaya als Baum was sie aber nicht ist. Die Staude hat einen Stamm der innen hohl ist und in guten Anbaugebieten bis zu 10m groß werden kann. Im kommerziellen Anbau sind gute und nährstoffreiche Böden, hohe Temperaturen und eine passende Wasserversorgung enorm wichtig. Sind die Rahmenbedingungen nicht vorhanden ist mit einer minderwertigen Ernte oder einem Totalausfall bis hin zum absterben der Pflanze zurechnen.


Papaya im Garten Lima Peru

In manchen Gebieten wird die Papaya bis zu 1500nm Höhe angebaut z.B. Äquator Nähe. Bei uns können Papayas nur in einem Gewächshaus, Wintergarten oder in Bereichen mit viel Sonne, Wärme und guter Wasserversorgung gedeihen. Da die Papaya nicht Winterhart ist wäre ein Auspflanzen in den Garten nicht möglich.

Die Papaya ist im Grunde genommen eine kurzlebige und schnellwüchsige Pflanze die heute im kommerziellen Anbau kultiviert wird. Wird die Ernte geringer oder entsteht sogar ein Ausfall wird die Papaya durch eine neue Jungpflanze ersetzt. Große Plantagen bewirtschaften die Papaya auf großen mehrere Hektar große Gebiete. Auf Plantagen rechnet man pro Pflanze mit ca.30kg Frucht Ertrag. In manchen Klein Plantagen von Bauern oder privat betriebene Gärten kann der Ertrag auch schon einmal bei 100kg liegen.   In der Region Madre Dios konnte ich eine Klein Plantage besuchen die pro Pflanze rund 40-50Kg erwirtschaften. In der Regel wird aber die Papaya im kommerziellen Anbau maximal für 2-3 Jahre angebaut danach wird diese Pflanze erneuert.

Die Vermehrung der Papaya wird ausschließlich durch Saatgut durchgeführt da das Vermehren durch Pfropfen oder Ableger in den meisten Fällen fehlschlagen. Bei der Samen Vermehrung wird der Samen direkt aus der Frucht gewonnen, gereinigt und direkt in kleine Keim Töpfchen ausgesät.

Was benötigt die frisch gekeimt Pflanze? In erster Linie sehr viel Licht und Wärme. Eine gute Drainage, Düngung und einen Windschutz fördert das rasche Wachstum der Papaya. Zu guter letzt ist die Luftfeuchtigkeit für die Papaya ein wichtiger Faktor. Zu trockene Standorte lassen die Papaya verkümmern.

Standorte unter 5 Grad führen zu Schäden bei Minus Graden ist mit dem Totalverlust zurechnen.

Die Papaya gehört damit zu den anspruchsvollen Pflanzen in Bezug auf Klima und Bedingung bei Boden, Dünger und Wasserversorgung. Gerade die schlechte bzw. unregelmäßige Wasserversorgung verursachen eine Schädigung der Wurzeln oder der Wurzelbildung. 


Papaya Sorten:


Bekannte Arten:
Carica papaya L.
Carica papaya Solo
Carica papaya Hawaiiana
Carica papaya Sunrise Solo
Carica papaya Sunset Solo
Carica papaya Waimanal
Carica papaya Kapoho
Carica papaya Cartagena
Carica papaya Homestead
Carica papaya Fairchild
Carica papaya Graham
Carica papaya Singapore
Carica papaya Hortus Gold
Carica papaya Red Panama
Carica papaya Betty
Carica papaya Solo Hawaiiana

Carica pubescens ->Bergpapaya
Carica goudiotana ->Wilde Papaya
Carica pentagona -> Babaco
Carica candidans -> Peruanische Wild Papaya
Carica quercifolia -> Wild Papaya
Carica vasconcellea pubescens - Chamburo / Papaya Arequipena

Seltene bzw. nicht sehr bekannte Arten:
Carica candamarcensis
Carica cauliflora
Carica cestriflora
Carica chiriquensis
Carica chrysophylla
Carica citriformis
Carica cundimarcensis
Carica glandulosa
Carica gracilis
Carica microcarpa
Carica monoica
Carica omnilingua
Carica parviflora
Carica peltata
Carica posopora
Carica stipulata
Carica triloba
Carica tunariensis
...

Papaya Arequipena (Chambuco)



Papaya Pflanzen sind gegen Krankheiten empfänglich, in manchen Plantagen wird die gesamte Ernte durch einen  Virus vernichtet. In zu feuchten Regionen sind Pilze oder Mehltau ein Problem. Bei übermäßige Wasserversorgung kann die Papaya durch Wurzelfäule absterben. Sind die Wurzeln einmal betroffen ist die Pflanze nicht mehr zu retten.


Alte Papaya Arequipena Staude


Papaya Arequipena - Carica vasconcellea pubescens:


Die Papaya Arequipena ist eine Papaya Sorte die vom Aussehen der normalen Carica Papaya ähnelt aber schon in der Wuchshöhe unterscheidet. Zudem gibt es Stauden die etwas buschiger wachsen was eher selten ist. Die Papaya Arequipena wächst z.B. in der Region Arequipa zwischen 2,0 - 6,0m und das als mehrstämmige bzw. verzweigte Pflanze. Auch sind diese Papayas nicht so empfindlich gegen Nässe und Kälte jedoch vertragen sie weder zu viel Wasser noch längere Kälteperioden. Die Region Arequipa hat ein gemäßigtes Klima was der Papaya zu gute kommt d.h. die Papayas Arequipenas wachsen bis in die Höhe von ca. 3000m und bis minus 2,0-3,0 Grad darüber wird es schwierig. Da die Region Arequipa von einigen Vulkanen beheimatet ist, ist der Boden sehr fruchtbar was dem Wachstum der Papaya hilft. 

Die Blätter der Papaya haben zwischen 5 und 7 zackige Ausbuchtungen die auf der Unterseite behaart sind.

Die weiblichen Blüten wachsen einzelnd in den Blattachseln an kurzen Stielen, die männlichen vermehrt in kurzen Rispen.

Die Früchte sind mit einer leichten Gelbfärbung jedoch nicht so intensiv wie bei der Carica Papaya. Auch unterscheiden sich die Früchte in Größe und Form. Die Papaya Arequipena ist rundlicher mit 5 längsseitig geformten Ausbuchtungen mit einer Größe von ca. 5 - 15cm. Schneidet man die Papaya auf erhält man das Fruchtfleisch welches eine leichte gelb bis orange Farbe hat. In dem Fruchtfleisch eingebettet befindet sich die Samenkartusche mit schwarzen Samen. 

Das Fruchtfleisch hat einen angenehmen Duft und einen besonderen Geschmack der süß und sehr fruchtig ist. Die Samen können gereinigt und zur Pflanzung genutzt werden.

In Arequipa wird die Papaya Arequipena hauptsächlich für Jugos (Shakes) verwendet. An jeder Straßenkreuzung, Cafés, Juegerias werden die Getränke angeboten.

Die Papaya Arequipena benötigt eine gute Wasserversorgung mit einer noch besseren Drainage und einen sehr nährstoffreichen Boden die in den Anden durch die Nähe zu den Vulkanen gegeben ist.

Der Anbau bzw. Vermehrung gelingt nur durch Samen.

Carica Papaya L.:


Die Carica Papaya L. ist eine erster Linie zweihäusige Staude die in guten Umgebung bis zu 15m hoch werden kann. In der Regel ist die Papaya unverzweigt d.h. ein dicker Stamm an deren ende sich die Krone aus zackigen Blättern bildet. Der Stamm enthält viele große Narben von den Blättern die welk und abgefallen sind. Die Farbe des Stamms ist grau bis leicht bräunlicher Ton. Wird der Stamm verletzt dringt ein weißer klebriger Latex Saft aus dem Stamm.

Die Blätter haben 5 - 9 zackige Ausbuchtungen die unten glatt sind.

Die Blüten sind in den meisten Fällen weiß, einige Gelb. Die weibliche Blüte wachsen in den Blattachseln einzelnd oder vermehrt, die männlichen Blüten zahlreich in langen Rispen.

Die Papaya Früchte in Peru werden sehr groß bis zu 50cm in einer Birnen bzw. langen ovalen Tropfenform. Die Farbe der Schale ist zur Reife voll gelb und lässt sich leicht eindrücken. Öffnet man eine Papaya Frucht ist der in der Mitte befindliche Samen Tunnel mit unzähligen kleinen grau/schwarzen Gelee artigen Samen zu erkennen. Darum bis zur Schale ist das orange süße Fruchtfleisch was den Samen Tunnel komplett umschließt.

In Peru wird die Papaya in allen Zonen  angeboten und bis in die Höhen von 1000-1200m angebaut. In manchen Regionen sogar bis an die 2000m.

Die Papaya kann nur in den passenden Lagen ohne Frost angebaut, passen die Parameter wie Wasserversorgung, Nährstoffe und Sonne kann eine Staude im Jahr bis 80/100kg Früchte liefern.

Da die Papaya fruchte sehr Druckempfindlich sind werden in der Regel reife Früchte sofort verzehrt. Für den europäischen Markt werden Papayas unreif geerntet.


Papaya Transport:


Papaya werden in den meisten Fällen noch Grün nach Europa transportieren. Während der langen Reise reifen die Früchte in den Containern nach.





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In etlichen meiner Versuche mit der Papaya ob selbst angepflanzt oder auch gekauft als Jungpflanze musste ich immer wieder Verluste hinnehmen da die Papaya schon etwas schwierig in der Pflege ist. Vor allem dann wenn die Rahmenbestimmung für die Pflanze nicht stimmen.

Im Moment arbeite ich mit verschiedene Papaya Varianten z.B. Papaya Arequipena (Chambuco) die unter Glas mittlerweile ca. 40cm. groß sind.


Bergpapaya


Botanischer Name: Bergpapaya - Vasconcellea pubescens
internationale Bezeichnung: Bergpapaya, Chambuco, Papaya Arequipena,
Herkunft: Peru, Kolumbien, Ecuador

Die Bergapapaya wächst in Peru auch in kühleren Gegenden wie z.b. in Arequipa wo die Temperaturen auch schon einmal bis 0 Grad sein können. Die Papaya Arequipena ist in allen belangen Widerstandsfähiger und wird auch nur bis zu 2,5m groß. Der Wuchs der Papaya Arequipena ist auch nicht immer gerade.

In höheren und kühlen lagen wird die Bergpapaya bis 1,5m groß und hat kleine Früchte. Diese Früchte sind runder und haben eine fünfkantige Tropfenform. Beim aufschneiden strömt einen ein sehr süßlicher angenehmer Duft entgegen. Das Fruchtfleisch selbst schmeckt süß.



Nach Durchsicht aller meiner Samen fand ich vor ca.10 Tagen Papaya Samen die ich im Jahr 2006 aus Lima mitgebracht hatte. Nach dem einweichen in warmen Kalkfreien Wasser für 24 Std. habe ich die Samen (10x) in ein Gefäß bei 25 Grad eingepflanzt. Am 24.02.2019 ist der erste Samen (Pflanzdatum 18.02.2019) gekeimt. Eine wirkliche Überraschung aber auch Erkenntnis das Papaya Samen nach über 13 Jahren Keimfähig sind.


Papaya nach dem Keimen




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26.02.2019 - Im Moment habe ich verschiedene Papaya Pflänzchen im Wachstum wobei die Papayas unter Zusatzbeleuchtung am besten gedeihen. Als Erdreich wurde ein Kakteen Substrat verwendet welches die Feuchtigkeit gut aufnehmen und halten kann. Gegossen wird ausschließlich über Untersetzer, die Pflanzen stehen in großen Klarsicht Plastikboxen bei direkter und eine andere bei indirekter Zusatzbeleuchtung. Die Temperatur liegt bei ca. 22-23 Grad.

Über die weitere Entwicklung berichte ich später....















Montag, 11. Februar 2019

Pouteria Campechiana / Canistel / Breiapfel / Sapotaceae

Pouteria Campechiana

Botanischer Name: Pouteria Campechiana (Sapotaceae), Lucuma nervosa A.DC.
Herkunft: Mittelamerika, teile Südamerika, Asien
Sapotengewächs, Breiapfelgewächs, Canistel

Verwendung: Die süße Frucht die zur Reife oft als frisches Obst verzerrt wird kann auch getrocknet und gemahlen als Zusatz für tolle schmackhafte Getränke oder Speisen verwendet werden.

Canistel Baum


Anbau: Diese Art wächst am besten in den tropischen Bergwäldern sowie auch in den Subtropen auf tiefen und nährstoffreichen Böden. Die Bäume sind Trockenheit resistent vertragen aber keinen Frost. In den Subtropen bilden sich nur kleine Früchte auch die Ernte fällt geringer aus.

Die Bäume kann man gut aus Samen kultivieren im professionellen Anbau werden die Pflanzen oftmals veredelt. Sie werden in der Regel bis zu 10m groß und sind immergrün. Als Kübelhaltung werden sie nicht so groß. Die Blüten duften herrlich an den jungen Ästen. Die Blüten selbst sind cremeweiß klein bis zu 5-8mm.


Anzucht: - Pouteria Campechiana

01.02.2019 - Heute 5 Samen Pouteria Campechiana erhalten welche ich sofort geeinigt und in ein Gefäß mit warmen Wasser zum einweichen gelegt habe. Hier bleiben die Samen mindestens 24 Stunden bevor sie eingepflanzt werden.



Anzucht von Canistel
Samen vor dem Einweichen



02.02.2019 - Die Samen wurden aus dem Gefäß mit Wasser genommen mit weichen Papier etwas abgetupft und im Anschluss in ein Gefäß mit Seramis Granulat eingepflanzt. Der Samen wurde mit ca. 2cm Seramis Granulat abgedeckt und auf eine Heizung mit Zusatzbeleuchtung bei rund 24 Grad gestellt.


Samen nach der Reinigung und einweichen


09.02.2019 - Im Moment sind keine Veränderungen festzustellen. Laut spanischen Dokumentationen über Pouteria Campechiana kann der Keimvorgang bis zu 3 Monaten andauern.

14.02.2019 - Die Samen sind bei 23-24 Grad in den Granulat Gefäßen eingesetzt. Im Moment keine Veränderungen festzustellen.


Nachdem alle Versuche gescheitert sind einen Canistel aus Samen zu zeihen starte ich heute einen Versuch mit frischen Samen aus frischen Früchten.

Canistel Früchte frisch


Canistel Früchte frisch

Eigentlich können Canistel nur aus frischen Samen gezogen da die Samen relativ schnell ihre Keimfähigkeit verlieren. Ist erst einmal ein Samen gekeimt ist die Anzucht relativ einfach und pflegeleicht.


 




Sonntag, 10. Februar 2019

Theobroma Cacao / Kakao


Kakao

Der Kakaobaum gehört zu der Familie der Theobroma oder Malvengewächse. 
Die Malvengewächse beschreiben mehr als 20 Arten. Der Kakao Baum/Busch sind immer belaubt bzw. begrünt die im Unterholz der Regenwälder Südamerikas wachsen. 
Der Kakaobaum benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme.

Herkunft: Regenwälder am und um den Amazonas sowie am Orinoko in Venezuela. Mittlerweile wird auch in Afrika vermehrt Kakao angebaut. Hier sind die Länder Kamerun, Ghana, Nigeria, Elfenbeinküste aufzulisten. In Asien gibt es einige Gegenden die auch Kakao in kleinen Mengen produzieren.


Kakao

Kakao Sorten -  Der Kakao Theobroma cacao ist genetisch extrem vielfältig. Die Pflanzen können untereinander in allen Variationen gekreuzt werden und man erhält neue Formen.
Manche Bauern die Ihre Felder nebeneinander haben besitzen unterschiedliche Kakao Variationen, es gibt sogar Plantagen wo verschiedenste Kakao formen kultiviert werden. In meisten Fällen wird aber nach Ertrag und Qualität geschaut. Ist der Ertrag hoch und die Qualität stimmt wird diese Kakao Art angebaut.


Kakao Sorten:


Criolla - diese Sorte ist mit der Forastero die zentralen zwei Kakaosorten die angebaut werden, sie ist klein, rundlich mit einer schuppigen Schale. Die wohl bekannteste Sorte mit dem feinsten Geschmack.

Porcelana - die Sorte ist eine Unterart der Criollo sie ist glatt, rund hat eine nicht so stark ausgeprägt Farbe. Diese Sorte hat ihren Namen vom Aussehen, hell mit Fata weißen Bohnen ähnlich dem Porzellan. In Venezuela wird dieser Kakao angebaut auch wegen dem feinen Geschmack. 

Chuao - ähnlich wie Porcelana ist eine rote Frucht mit einem sehr kräftigen Geschmack. Anbaugebiet Venezuela.

Forastero - ist wohl die am meisten angebaute Sorte, sie ist ertragreich hat aber nicht den feinen Geschmack der Criolla. Die Frucht ist rund mit flachen Rippen.

Arriba Nacional - Unterart der Forastero stammt aus Ecuador. Die Frucht ist grün mit sehr tiefen Furchen. Der Geschmack ist eher durchschnitt. 

Trinitario - Unterart der Forastero und Criolla, wie der Name schon sagt stammend aus Trinidad. Diese Kakao Art wurde aus der Criolla und Forastero gezüchtet. Sie bringt mehr Ertrag als die Criolla und viel feineren Geschmack als die Forastero. Etwas rötliches Aussehen mit runder Frucht, eine Mischung aus Criolla und Forastero.

CCN-51 - Eine in Ecuador gezüchtete Sorte aus der Sorte Forastero. Eine Art die resistent gegen Krankheiten sein soll und rein äug maximalen Ertrag gezüchtet wurde. Diese Art dürfen in Ecuador nur bestimmte zugelassene Bauern, Plantagen oder Cooperativas con licencia kultivieren. Mittlerweile beginnt mit dieser Art ein gewisser Verdrängungseffekt in Ecuador die vor allem Arriba Nacional gefährdet.





Anbau:



Anbau: Kakaopflanzen werden in warmen Gegenden in den tropischen Wäldern angebaut. Die Pflanzen lieben schattige Plätze da sie etwas lichtempfindlich sind mit einem nährstoffreichen Boden. Die Vermehrung geschieht durch Samen oder Ableger. 

Die Kultivierung wird meistens durch Kleinbauern oder Cooperativas durchgeführt da Kakao sehr Pflegeintensiv mit immensen manuellen Arbeitsaufwand verbunden ist. 



Kakaobaum


Anzucht: Die frische Kakaofrucht wird vorsichtig längsseitig mit dem Messer geöffnet. Im Anschluss wird das Fruchtfleisch mit den samen entnommen. Zu beachten ist, dass nur frischer nicht getrockneter samen zuverlässig keimt.


Frische Kakofrucht aus Ecuador

Geöffnete Kakaofrucht


Kakaofrucht mit entnommener Frucht


Nach dem entfernen des Fruchtfleisches muss der Samen noch von dem Schutzhäutchen oder Keimschutz befreit werden. Dies ist etwas pummelig klappt aber mit etwas übung relativ gut. Nachdem entfernen von allem wie Fruchtfleisch und Häutchen werden die Samen einige Stunden in warmes nicht kalkhaltiges Wasser gelegt zum einweichen.



Samen aus dem Fruchtfleisch entnommen


Nachdem einweichen trockene ich die Samen mit Küchenpapier etwas ab und Pflanze die Samen im Anschluss in eine große Ikea Klarsicht Box (die größte die Ikea anbietet) in Seramis Granulat ein. Eine Schicht von 4-5 cm Granulat, im Anschluss die Samen und dann eine Schicht von ca. 1-2cm Granulat zum abdecken. das Granulat etwas andrücken, Kalkfreies Wasser angießen und dann mit dem Deckel verschließen. Die Kakao Kiste wird bei rund 22-24 Grad an einen hellen Ort gestellt. Ich habe für das heizen eine Wärmematte mit Schnur und Thermostat benutzt was hervorragend funktioniert.

Nach gut 3 Wochen schiessen die Samen aus dem Granulat. 



Ernte:


Die Ernte der Kakaofrüchte wird ausschließlich manuell ohne Hilfe von Maschinen durchgeführt. Zudem bedarf die Ernte sehr viel Erfahrung um zu erkennen wann die Kakaofrüchte reif sind. Diesen Prozess wird meistens den Kleinbauern oder Cooperativas überlassen da diese Arbeit beschwerlich und Zeitintensiv ist.

In der Regel ernten die Bauern 2x im Jahr den Kakao. In Regionen wo Niederschlag und Trockenzeiten nicht so intensiv sind kann über das ganze Jahr geerntet werden.

Die Pflücker prüfen die Kakaofrucht z.B. durch klopfen der Frucht, klingt sie hohl erkennen die versierten Pflücker ob geerntet werden kann. Das Ernten geschieht durch vorsichtiges abschneiden der Frucht ohne den Baum zu verletzten. Später werden die Früchte mit einem stumpfen Gegenstand oder mit der Machete geöffnet und die Pulpe inklusive Kakaobohnen entnommen.




Fermentation und Trocknung:


Nach der Ernte wird umgehen der Prozess der Fermentation gestartet. Die Bohnen samt Fruchtfleisch werden auf soggenante Gärkisten gelegt die nach unten offen sind. Im Anschluss werden Bananenblätter auf den Kakao gelegt. Nach gut 2 Tagen beginnt die Gärung d.h. die Pulpe bzw. Fruchtfleisch wird durch den Gärungsprozess heiss und beginnen flüssig zu werden. Dieser flüssige Satz wird durch die offenen Gärkisten nach unten abgeleitet. Währen diesem Prozess beginnen die Arbeiter die Bohnen zu wenden damit der Gärprozess gleichmäßig abläuft. Zudem wird Luft zwischen die Bohnen gebracht die den Trocknungsprozess beschleunigt. Gleichzeitig wird das Schimmeln der Bohnen verhindert welches sofort die Ernte vernichten würde.



Kakao Trocknung


Nach gut 5/6 Tagen werden die Bohnen zum trocknen auf große Trockenflächen ausbreitete und ständig gewendet damit die Trocknung gleichmäßig abläuft. Nach gut 7-8 Tagen ist die Trocknung abgeschlossen und die Bohnen weiter transportiert oder auch direkt verarbeitet werden.



Sortieren:


Die getrockneten Kakao Bohnen kommen in Jutesäcken verpackt am Bestimmungsort an. Im Anschluss beginnt die Sichtung der Bohnen nach Verunreinigungen. Hierbei werden die Bohnen in großen Sieben maschinell geeinigt und nach Größe sortiert.

Einige Manufakturen sortieren die Bohnen von Hand wo gleichzeitig gebrochene bzw. beschädigte Bohnen aussortiert werden um eine sehr hohe Reinheit bei der Herstellung der Schokolade zu erzielen.


Schokolade



















Samstag, 9. Februar 2019

Solanum quitoense / Lulo / Naranjilla


Lulo 


Botanischer name: Solanum quitoense
Herkunft: Südamerika - Peru/Ecuador



Lulo ist ein Nachtschattengewächs. Normalerweis werden diese Pflanzen bis zu 60cm groß in manchen Fällen auch bis zu 1m. Meine Versuche endeten bis dato immer relativ schnell da die meisten Samen schnell ihre Keimfähigkeit verlieren. Wenn die Samen keimen verendeten die Pflänzchen auf Grund der nicht passenden Umgebung, zu kalt und zu trocken.

Ein neuer Keim Versuch mit 4 Samen scheint diesmal erfolgreicher zu sein.

Von 4 Samen ist 1x gekeimt und wächst langsam aber stetig.

Am 21.12.2018 in die Keimerde knapp 2cm tief eingesetzt fing der Samen am 02.01.2019 zu keimen. 19.01.2019 ist das Keimpflänzchen ca. 3cm groß und bildet jetzt das 2te Blattpaar d.h. die ersten echten Blätter.

Das Pflänzchen steht bei 24 Grad und Extrabeleuchtung in einem Töpfchen verschlossen damit die Luftfeuchtigkeit gleich bleibt unter den o.g. Bedingungen.

07.02.2019 Das Pflänzchen wurde mittlerweile in ein Töpfchen mit Selbstbewässerung umgesiedelt und steht auf der Fensterbank bei gut 20 Grad. Die Pflanze wächst.


Lulo
Lulo in der Selbstbewässerung


Die Pflanze Lulo ist extrem empfindlich gegen zu trockene Luft und auch zu starken Wind daher sollte die Pflanze gegen trockene Luft >70% und zugigen Standort geschützt sein.

14.02.2019 - Seitdem die Pflanze in der Selbstbewässerung steht, etwas Naturdünger bekommen hat und nicht mehr unter Zusatzbeleuchtung steht bilden sich einige neue Blätter. das Pflänzchen ist aber weiterhin in einem empfindlichen Stadium d.h. hier ist weiterhin Sorgfalt angesagt.

Dünger: 1/3 Kaffee Prütt und 2/3 Guano 

Naranjillo nach ca.4 Monaten


Lulo nach 4 Monaten

Da Lulo eine recht schnell wachsende Fruchtpflanze ist die vor allem riesige Blätter ausbildet muss das Winterquartier entsprechend sein.

Meine Pflanzen überwintern bei 10-12 Grad mit Zusatzbeleuchtung.